Kreishandwerkerschaft Rottweil profiliert sich mit seniorenfreundlichem Handwerk

60Sie sind aktiv, interessiert und haben den Wunsch, möglichst lange selbständig leben zu können – die Senioren von heute. Körperliche Beeinträchtigungen können durch entsprechende Umgestaltung des Lebensbereiches häufig ausgeglichen werden. Hierzu bedarf es, vertrauensvolle Handwerksbetriebe mit besonderer Kompetenz.

Genau da setzt die Initiative 60+ der Kreishandwerkerschaft und des Kreisseniorenrates an. “Was die Tübinger Kolleginnen und Kollegen über zwei Jahre erarbeiteten, werden wir in Kürze als weiterer Landkreis in Baden- Württemberg installieren!”, freut sich Kreishandwerksmeister, Andreas Frank. Er weiß, dass auch Nachbar – Landkreise Interesse zeigen und bald folgen werden. Und er verweist auf Branchen, die diesen Trend ebenfalls nicht verschlafen. Es geht ihm darum, die Handwerksbetriebe sensibler zu machen für die Bedürfnisse älterer, aber auch kranker und behinderter Menschen.

Auf diese Weise können Probleme im Verständnis zwischen Kunden und Handwerker vermieden werden, ohne dass es die Wirtschaftlichkeit der Arbeitsausführung beeinträchtigt. Bisher ließen sich mittlerweile rund 40 Handwerksbetriebe der unterschiedlichen Gewerke schulen, um einen besseren Einblick in die Bedürfnisse der älteren Kunden zu gewinnen und ihren Service zu optimieren. So haben es Senioren bei diesen Partnern mit Fachkräften zu tun, die Ihre Sorgen und Ängste verstehen, höflich, pünktlich und mit großer Fachkenntnis auftreten. Die so zertifizierten Betriebe verpflichten sich in einem Ehrenkodex zu seniorenfreundlichen Handwerksleistungen und lassen sich von Ihren Kunden nach Abschluss der Arbeiten gerne beurteilen. Diese Qualitätsbeurteilungen werden von Vertretern des Kreisseniorenrates gemeinsam mit Kreishandwerksmeister Andreas Frank als Vertreter der verschiedenen Handwerksinnungen ausgewertet und bearbeitet. Dies gewährleistet einen nachhaltig hochwertigen Service.

Für die Schulungen für die zahlreichen interessierten Handwerksbetriebe holten sich die Initiatoren fachkundige Referenten mit ins Boot. Die ganztägigen Schulungen waren sehr intensiv und beleuchteten die unterschiedlichsten Aspekte dieser speziellen Kundenbeziehung. So ging es beispielsweise um das anschaulich gemachte Verstehen körperlicher und geistiger Beschwerden und die respektvollen Verhaltensweisen im Umgang mit diesen Menschen, um das Erkennen auch versteckter Mobilitätsfallen und manchmal einfachen aber sinnvollen Lösungen hierfür. Das Wissen um die richtigen Ansprechpartner sowie die Möglichkeit spezieller Seniorenkreditprogramme etwa für Modernisierungsmaßnahmen gehörten ebenfalls dazu. Aber auch Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum und die passenden Marketingmaßnahmen standen auf der Themenliste für die Firmenchefs und Geschäftsführer. In einer zweiten Runde gibt es dann ergänzende Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter. Welches Potential in der Initiative ?60+? steckt, zeigen weitere Ziele für 2012, die auch die Schaffung von Angebotsnetzwerker mit Serviceleistungen aus einer Hand beinhalten.

Die Kreishandwerkerschaft erarbeitet zur Zeit gemeinsam mit dem Kreisseniorenrat Informationsmaterial, das zum Start der Aktion “60+” kreisweit zur Verfügung gestellt wird.

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